Sicherheitsnetz für Unternehmensgründer!

18.03.2015

Bei einer Existenzgründung erleichtert in der Regel eine umfassende Planung die erfolgreiche Umsetzung einer Geschäftsidee. Der Existenzgründer sollte dabei alle Faktoren berücksichtigen, die für Erfolg oder Misserfolg entscheidend sein können. Zwar müssen Selbstständige ein gewisses Maß an unternehmerischem Risiko selbst tragen, doch es gibt auch Gefahren, die sich durch bedarfsgerechte Versicherungslösungen absichern lassen.

Nach Angaben der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) gab es im letzten Jahr hierzulande rund 37.100 Unternehmens-Neugründungen, das ist ein leichtes Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rund 85 Prozent der Existenzgründer wählen als Rechtsform das Einzelunternehmen. Mehr als elf Prozent firmieren als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GesmbH), jeweils knapp zwei Prozent als Kommanditgesellschaft (KG) oder Offene Gesellschaft (OG) und unter ein Prozent entscheiden sich für eine andere Rechtsform wie zum Beispiel eine Aktiengesellschaft (AG).

Der Schritt in die berufliche Selbstständigkeit ist für die Firmengründer oftmals ein persönliches aber auch finanzielles Wagnis. Damit das Risiko für den Unternehmensgründer nicht zu hoch ist, gilt es, kostspielige und existenzbedrohende Gefahren, die das Fortbestehen der neugegründeten Firma gefährden oder zum finanziellen Ruin des Unternehmers führen könnten, so gut wie möglich abzusichern.

Teure Missgeschicke bei der Berufsausübung

Immer wieder kommt es beispielsweise vor, dass ein Firmeninhaber oder einer seiner Mitarbeiter bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeit einem Dritten einen Personen- oder Sachschaden zufügen beziehungsweise einen dadurch bedingten Vermögensschaden verursachen. Der Unternehmer ist für solche Schäden haftbar.

Da die Schadenhöhe nicht vorhersehbar ist, stellt dies für den Unternehmer ein unkalkulierbares Risiko dar, das sich jedoch mit einer entsprechenden Betriebs-Haftpflichtversicherung, die solche Schäden abdeckt, absichern lässt.

Für einige Dienstleister, beratende Berufe und freiberuflich Tätige besteht die Möglichkeit, und in einigen Fällen wie bei Notaren, Ärzten, Vermögensberatern, Rechtsanwälten und Steuerberatern, auch die Verpflichtung, eine Berufs- oder Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung abzuschließen. Der Versicherungsschutz erstreckt sich hier auch auf reine Vermögensschäden. Gibt es Streitigkeiten mit Mitarbeitern oder Dritten hilft je nach vereinbarten Versicherungsumfang eine Firmenrechtsschutz-Versicherung das finanzielle Risiko eines einer anwaltlichen Vertretung und Rechtsstreits zu mindern.

Absicherung für das Inventar

Nicht nur Schäden, die man selbst oder die Mitarbeiter verursachen, können zur Bedrohung werden. Auch Beschädigungen am Betriebsinventar, wie etwa an Maschinen, an der EDV-Anlage oder auch an Möbeln, zum Beispiel durch Brand, Diebstahl, Sturm oder sonstige Gefahren, können – abgesehen von den Reparaturkosten – schlimmstenfalls zum Stillstand des Betriebs führen.

Kostenschutz bieten in diesen Fällen diverse Sachversicherungsarten, wie eine Inhaltsversicherung, eine Elektronik-, eine Maschinen- und eine Betriebsunterbrechungs-Versicherung.

Doch auch das Risiko, dass berechtigte Forderungen aus Warenlieferungen sowie aus Werk- und Dienstleistungen in einem bestimmten Zeitraum von Kunden nicht bezahlt werden, lässt sich durch eine Forderungsausfall- beziehungsweise Warenkredit-Versicherung minimieren.

Auch ein Chef kann krank werden

Besonders wichtig für den Existenzgründer ist die eigene Arbeitskraft. Um diese auch bei einem Unfall oder einer Krankheit schnell wiederzuerlangen, ist eine Krankenversicherung, die unter anderem die Kosten für eine optimale medizinische Behandlung übernimmt, unverzichtbar.

Selbstständige sind zwar in der Regel über die gesetzliche Krankenversicherung versichert. Diese sieht normalerweise jedoch einen Selbstbehalt vor. Wer zusätzlich eine private Krankenversicherung hat, kann damit die Kosten des Selbstbehalts abdecken und erhält darüber hinaus je nach Vertragsvereinbarung weitere Zusatzleistungen, wie die Unterbringung in der Sonderklasse bei einem Spitalaufenthalt. Nicht vergessen werden sollte auch die finanzielle Absicherung der Familie in Notsituationen, aber auch die eigene Pensionsabsicherung.

Einen Überblick zum Thema Versicherungen für Firmen und Selbstständige bietet die Broschüre „Sicher erfolgreich“, die beim Versicherungsverband Österreich bestellt oder kostenlos heruntergeladen werden kann. Um zu wissen, welche Risiken man als Unternehmer selbst tragen kann und welche Gefahren besser durch entsprechende Versicherungspolicen abzusichern sind, ist eine umfassende Analyse notwendig. Diesbezüglich empfiehlt sich eine umfassende Beratung durch einen Versicherungsfachmann.

Umfassende Informationen für Neugründer

Umfassende Grundlageninformationen für Existenzgründer gibt es online im Unternehmensservice-Portal, einem Internetportal der österreichischen Bundesregierung, sowie im Gründerservice-Portal der WKO.

Zu finden sind hier hilfreiche Tipps und Informationen zur Unternehmensgründung, wie Hinweise über die persönlichen und rechtlichen Voraussetzungen, die Absicherung des Existenzgründers im Rahmen der Sozialversicherungen, die Finanzierung und auch die Erstellung eines Businessplans.

Das WKO bietet außerdem kostenlos einen aktualisierten „Leitfaden für Gründerinnen und Gründer“ zum Bestellen oder Herunterladen an. Da jede Gründung individuelle Anforderungen mit sich bringen kann, empfiehlt das WKO auch eine persönliche Beratung bei den Gründerservice-Stellen der jeweiligen Wirtschaftskammern.

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